Die Holocaust-Überlebende Elisaveta, Roys Grossmutter, versucht vor einer Kamera die Geschichte ihrer Jugend im kleinen slowakischen Dorf bis zu den schrecklichen Ereignissen im Konzentrationslager zu erzählen.
Im ersten Teil der Trilogie „And we worked …“ besuchen Familienmitglieder Elisaveta, um sie vor der Kamera zu befragen. Darauf erscheinen Mitarbeiter der Gedenkstätte Yad Vashem zu einem professionellen Videointerview und im letzten Teil sind zwei junge israelische Soldaten beauftragt, Elisaveta eine Helden-Medaille zu überreichen.
In der Begegnung mit der Augenzeugin Elisaveta verstricken sich die Protagonisten in Markovichs Video zunehmend in absurde Situationen. Die Lebensgeschichte der alten Frau bleibt schliesslich ungehört. Zum Ende erscheint Elisaveta als standhafte Heldin, während um sie herum ein überfordertes und mit sich selber beschäftigtes Tohuwabohu herrscht.
„And we worked …“ verhandelt menschliches Verhalten angesichts eines Themas, das eigentlich nicht verarbeitet werden kann. Der Alltag fordert alle gleichermassen, das Leben geht weiter, und doch ist und bleibt der Holocaust ein monströses Trauma, das die israelische Gesellschaft, die jüdische Welt und die Weltgemeinschaft konstant herausfordert und nach einer adäquaten Erinnerung in die Zukunft verlangt. „And we worked …“ ist trotz allem und vor allem ein liebevoll-humorvolles Video, das menschliche Unzulänglichkeiten offenlegt, aufwühlt und bewegt.
Die Installation „And we worked …“, in der Förderkoje der Kunstmesse Kunst13, wurde von der externen Jury mit dem Förderpreis ausgezeichnet.
Roy Menachem Markovich, geb. 1979 in Tel Aviv, lebt und arbeitet in Tel Aviv, Israel