Esther Eppstein über die Ausstellung im Helmhaus Zürich
„Die Künstlerinnen Franziska Koch und Saskja Rosset, sowie die Künstler Davix und Alexis Saile sind seit Beginn im message salon präsent und künstlerisch aktiv, dabei habe ich über die Jahre hinweg ihre Persönlichkeiten, ihre Arbeitsweisen und Auffassungen von Kunst und Raum kennen und schätzen gelernt. Freundschaftlich verbunden, und vertraut mit deren künstlerischen Positionen und Experimentierfreudigkeit, habe ich diese vier sehr unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstler eingeladen, in allen Räumen im zweiten Stock des Helmhauses gemeinsam eine Ausstellung zu realisieren.
Davix, Franziska Koch, Saskja Rosset, und Alexis Saile haben die Ausstellung in einem eigens dafür gemieteten Atelier an der Räffelstrasse, in Zürich, gemeinsam konzipiert und vorproduziert. Dabei entstanden Befruchtungen, Verflechtungen und Reibungen. Die einzelnen Positionen in den Medien Malerei, Video, Audio, Zeichnung, Fotografie und Objekt sollen durchlässig werden, die Ausstellung für die Besucher als ganzheitliche Installation erlebbar sein. Die meisten Arbeiten sind für diese Ausstellung neu entstanden und erst vor Ort während der Aufbauphase im Ausstellungsraum fertiggestellt worden. Inhalt und Thema der experimentellen Ausstellung sind der message salon als Nährboden, Netzwerk und Motor für Kunst und Freundschaften, sowie die Zusammenarbeit der Künstlerinnen und Künstler, der künstlerische Prozess und die Annäherung, die Verbindung und Abgrenzung ihrer jeweiligen Positionen.“
Im Rahmen der Ausstellung zeigt Franziska Koch mit den Musikerinnen Stini Arn und Monika Schori am 10. März eine Sound-Performance in der Eingangshalle vor dem Helmhaus Zürich.
„Lokale Aufhellungen“, aus dem Pressetext von Simon Maurer und Eva Wagner, Leitung Helmhaus Zürich:
„Off Spaces, alternative Räume, oder wie immer man die unabhängigen, unkommerziellen, häufig von Künstler(kollektiven) organisierten Kunsträume nennt, haben in der Stadtzürcher Kunstlandschaft seit den späten Achtzigerjahren eine Tradition entwickelt. In ihrer Nähe zur überwiegend jungen Kunstproduktion bewegten und bewegen sie sich nah am Puls der Zeit. Was sich in diesen Freiräumen, in denen auch das künstlerische Experiment noch Spielraum hat, erstmals zeigt, ist hinterher oft von der institutionalisierten und der kommerziellen Kunstszene abgeschöpft worden. Insofern kommt den Off Spaces eine Pionierrolle zu, die sie unter finanziell bedrängten Bedingungen mit viel Idealismus wahrnehmen. Unsere eigene Wertschätzung der Off Spaces und die genannte Aufmerksamkeit, die ihnen geschenkt wird, haben uns dazu bewogen, zwei pionierhaften Persönlichkeiten der Zürcher Off-Space-Szene im Helmhaus Zürich ein Forum zu geben.
Diese Ausstellung entspricht somit auch einer Anerkennung und Würdigung für die Aufbauarbeit an künstlerischem Potential, die in der beeindruckenden Zürcher Off-Space-Szene in den vergangenen nahezu zwanzig Jahren mit grossem Engagement geleistet wurde. Wir haben uns deshalb entschlossen, Esther Eppstein und Martin Senn zu bitten, auf dem Hintergrund ihrer bisherigen Tätigkeit ein Konzept für eine Ausstellung auf je einem Stockwerk des Helmhauses zu entwerfen. Esther Eppstein und Martin Senn haben das Angebot angenommen. Wir freuen uns, dass die beiden Konzepte so unterschiedlich ausgefallen sind.
Der Titel der Ausstellung, ‚Lokale Aufhellungen‘, ist ein Bild für eine vorübergehend stationäre, kulturelle Belebung von Quartieren, die mit Kultur zuvor nicht überschüttet wurden. Und somit auch ein Bild für gesellschaftliche Verdienste der Off Spaces.“