Bei Susann Walder ist die Kunst das Leben und das Leben die Kunst. Aktuelle Themen werden von ihr unmittelbar verarbeitet, politische und gesellschaftliche Ereignisse, Schlagzeilen und Trends verknüpft die Künstlerin mit ihrer persönlichen Lebenssituation. Auf ihren Streifzügen durch Flohmärkte und Brockenhäuser entdeckt die Künstlerin jene Objekte, Kostüme und Bilder, die sie in Installationen mit eigenen Zeichnungen, Fotos, Musik oder Skulpturen kombiniert. Susann Walders Performances und Installationen sind voller Humor und Kritik. Die Absurdität und der Wahnsinn des modernen Lebens, Medienflut, politische Propaganda, Konsum und Kitsch, steigert Susann Walder zu einer berührenden, grell-schrillen Ode, mit einer Direktheit, die unmittelbar berührt.
Susann Walder sieht sich als eine politische Künstlerin und als eine Kämpferin für die Freiheit, auch in der Kunst. Mit „mir sind d’Stadt“ mokiert sie sich über die an der Langstrasse sehr präsente Stadtpolizei, die sich aktuell mit viel Eifer und Übereifer daran macht, mit der Aktion „Respekt“ sich ebendiesen zu verschaffen.
Im bissig-ironischen Werk „Susann Walder im Haifischbecken“ zeigt sich die Künstlerin als malträtierte Puppe mit stummem Schrei, welche einem knallig-kuscheligen Plüsch-Haifisch im Planschbecken als einer Metapher für den Kunstbetrieb, ausgesetzt ist.
Susann Walder ist seit den achtziger Jahren in Zürich als Künstlerin, Musikerin und Performerin aktiv. Sie ist in allen bisherigen Standorten des message salon in Zürich und im Wohnwagen, aber auch im Helmhaus Zürich, Kunsthaus Zürich, im Migrosmuseum und 1996 an der ersten Manifesta in Rotterdam mit Performances und Kunstobjekten aufgetreten.