Jeder kennt den Limbus-Tanz, bei welchem man unter Verkrümmungen durch einen niedrigen Zwischenraum tanzen muss. Nur wer gelenkig genug ist, kommt auf die andere Seite. Der Limbus ist der Saum, der Rand, ein Zwischenraum. Von dort gibt kein bzw. nur ein sehr selektives Entkommen. Er ist eine Art Wartesaal, ein ewiges Foyer.
Limbus ist eine Ausstellung und passiert während der Art Basel im Atelierhaus Klingental. Hier arbeiten seit den sechziger Jahren Kunstschaffende in einer von Aussen oft als hermetisch empfundenen Situation. Limbus richtet sich im Atelier 103 ein und öffnet das Haus.
Eingeladen sind 12 künstlerische Positionen aus Basel, Zürich, Wien und Paris. Den Kunstschaffenden gemeinsam ist ihre Tätigkeit als Betreiber von Ausstellungs- und Diskursformaten: Sie sind somit aktive Gestalter einer quasiselbstverwalteten Limbus-ähnlichen Sphäre, die als Trabant um Institutionen und Märkte kreist.
Die in Limbus präsentierten Einzelpositionen setzen sich in bestimmten Fällen explizit mit der eigenen kuratorischen und organisatorischen Praxis auseinander. In anderen Fällen handelt es sich um von dieser Praxis losgelöste Werke. Die Arbeiten generieren im Raum 103 ein limbisches Ambiente: eine kleine Vorhölle oder Aussenhimmel.
Ausstellungskonzept und Text von Martin Chramosta
Mit:
Esther Eppstein / message salon / Perla-Mode (Zürich)
Daniela Baldelli & Markus Lichti / RINOMINA (Paris)
Andreas Marti / Dienstgebäude (Zürich)
Livio Baumgartner / DIE DIELE (Zürich)
Karin Borer und Daniel Kurth / Schwarzwaldallee (Basel)
Yanik Soland / BIKINI (Basel)
Peter Fritzenwallner / White Dwarf Projects (Wien)
Martin Chramosta / LIMBUS
Katharina Höglinger / Weneverlearn (Wien)
Myles Starr / SORT (Wien)