Die Künstlerin Ninutsa Shatberashvili und der Künstler Sandro Sulaberidze aus Tiflis, Georgien, sind die ersten Gäste in der neu eröffneten message salon embassy Zürich Nord.
Ninutsa Shatberashvili und Sandro Sulaberidze haben in Tiflis Fotografie studiert, ihre künstlerische Praxis geht allerdings darüber hinaus. Die beiden Fotografen sind Mitglieder des Tifliser Kunst-Kollektivs Obscura, einem Zusammenschluss von jungen Künstlerinnen, Künstlern und Kuratorinnen.
In der noch schwach entwickelten Kunststadt Tiflis organisiert und kuratiert Obscura Ausstellungen in der lokalen Kunstszene, generiert temporäre Kunsträume und inspiriert, motiviert und stimuliert damit eine zunehmend sichtbare junge Kunstszene in der Hauptstadt Georgiens.
Sandro Sulaberidze (geb. 1991) und Ninutsa Shatberashvili (geb. 1993) gehören jener ersten Generation an, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in das unabhängige Georgien geboren worden ist, sie sehen die Kunst und ihre Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit auch als ein Mittel und Gefährt zur Entwicklung der Zivilgesellschaft.
Die post-kommunistische georgische Gesellschaft ist in vielen Bereichen noch immer von der Sowjetunion geprägt und nachaltig beschädigt, daneben ist sie stark in der Tradition, der christlich-orthodoxen Religion und der kaukasischen Kultur verwurzelt, der andauernde Konflikt mit dem agressiven Nachbarn Russland wiederum wirkt sich negativ auf die wirtschaftliche und politische Entwicklung aus.
Die junge Generation im heutigen Georgien sucht eine neue Identität, sie will die Geschichte und die Prägung der Sowjetunion aufarbeiten, versucht die verschütteten Kulturtraditionen neu zu beleben und erhofft sich dabei auch eine Entwicklung hin zu einer modernen und offenen Gesellschaft, die sich nach Europa gewandt, ihren Stolz und ihre Unabhängigkeit und Eigenheit bewahren will.
Während der nächsten elf Wochen werden Ninutsa Shatberashvili und Sandro Sulaberidze im Studio arbeiten, das Quartier und die Stadt erkunden, werden Ausstellungen und Kunsthappenings besuchen und neu gewonnene Freunde, Nachbarn, die Zürcher Kunstszene und alle Interessierten in das Studio in Zürich Schwamendingen zu lockeren Zusammenkünften und am Ende der Residenz zu einer Zine-Vernissage einladen.
Das Ziel der Residence ist nicht die Präsentation einer Abschluss-Ausstellung, viel mehr steht es den Künstlern frei, ihre Residence frei zu gestalten, sich treiben zu lassen und sich ohne Produktionsdruck der Inspiration, dem künstlerischen Experiment, sowie dem Netzwerken und dem nachbarschaftlichen Leben in der Genossenschaft in Schwamendingen zu widmen.
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Hunzikerareal, Dialogweg 6, 8050 Zürich