Rich Bott ist ins Atelier im 25hours Hotel eingezogen. Der US-amerikanische Künstler aus Los Angeles nimmt den Faden in Zürich wieder auf: 2008 zeigte er eine Ausstellung im message salon, in der Perla-Mode an der Langstrasse. Rich Bott streift durch die Brockenhäuser und Flohmärkte, findet Kataloge, Zeitschriften oder Vinyl Platten, sammelt und erfindet zürichdeutsche Begriffe und testet die Schweiz auf ihre Folklore und den alltäglichen Konsumkitsch, dazu verspeist Rich Bott Bratwürste und Rösti, immer auf der Suche nach dem Geissengeist.
Rich Bott gründete 1995 mit dem US-amerikanischen Künstler Jim Fetterley das Kunstprojekt Animal Charm, welches zu den Pionieren der Footage-Videokunst zählt. Verwendeten Animal Charm in den neunziger Jahren gefundene VHS Tapes wie Home- und Instruktionsvideos oder Aufzeichnungen von TV-Serien, News- oder Talkshows, aber auch Vinyl Platten oder Musikkassetten, so ist heute zunehmend das Internet und Plattformen wie Youtube oder Instagram eine unerschöpfliche Fundgrube für ihre Kunst, die den Wahnsinn, die Ästhetik und die Absurdität medialer amerikanischer Gegenwart dekonstruiert.
Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung präsentieren message salon embassy und Rich Bott in der Hotel-Suite Room 724, ein Fanzine mit Zeichnungen, Fundstücken und Texten, entstanden während dem Aufenthalt im Hotel an der Langstrasse. Die Vernissage der Publikation wird begleitet von einem Videoscreening auf dem Hotel-TV, anschliessend sprechen der Künstler Rich Bott und die Filmwissenschafterin Marcy Goldberg über VHS-Videokunst, amerikanische Medien- und Popkultur, Zürich und Los Angeles, kalifornischer Lifestyle, Surfen, Geissengeist und das Zürcher Flussbad Oberer Letten.
message salon embassy Zine Nr. 6
„Geissengeist Gelassenheit“ Rich Bott, Edition of 100 Expl. ©2017 Rich Bott & message salon