• Ready Made, 2008

    Ready Made, 2008 

  • Fotografie, 2008

    Fotografie, 2008 

  • The conductors fear of the soloist - ten small pieces for violin Videostill, 2008

    The conductors fear of the soloist - ten small pieces for violin Videostill, 2008 

  • The conductors fear of the soloist - ten small pieces for violin.Foto©Dorothee Kreutzfeldt, 2008

    The conductors fear of the soloist - ten small pieces for violin.Foto©Dorothee Kreutzfeldt, 2008 

The conductor’s fear of the soloist – ten small pieces for violin

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Vernissage: Freitag 31. Juli, 19 - 23 Uhr

Mittwoch 18 - 23 Uhr, Freitag und Samstag 14 - 18 Uhr,
Samstag 15. August, 17 - 21 Uhr

Im Herbst 2008 verbrachten die Künstlerin Marianne Halter und der Musiker Mario Marchisella als Gäste der Pro Helvetia einen Aufenthalt in einem Künstleratelier in Johannesburg. In der südafrikanischen Metropole finden sich die beiden Kunstschaffenden in ungewohnten Alltagssituationen wieder.

Die Arbeit „The conductor’s fear of the soloist – ten small pieces for violin“ basiert auf einer filmischen Dokumentation einer Performance. Mario Marchisella spielt, gekleidet im klassischen Anzug eines Orchestermusikers, mitten auf einer Strassenkreuzung in einem Chaos von weissen und roten Sammeltaxis, unbeirrt ein Geigenkonzert.

Die Strassenkreuzung in Johannesburg ist der Knotenpunkt eines lebhaften Taxihafens. Einzelne Taxichauffeure lotsen die anderen Fahrer in einer individuellen, expressiven Zeichensprache durch den chaotischen Verkehr.

Marianne Halter und Mario Marchisella zeigen „the conductor’s fear of the soloist – ten small pieces for violin“ im Parterre der Perla-Mode als eine raumfüllende Videoinstallation.

Durch die Gegenüberstellung der Bilder der Performance von Mario Marchisella und den Aufnahmen der dirigierenden Taxichauffeure entsteht ein orchestriertes Zusammenspiel. Das Geigenspiel vermengt sich mit dem scheinbar niemals endenden Fluss von schlängelnden und lärmenden Autos. Der herumfuchtelnde Taxifahrer dirigiert den in sich versunkenen Geigenspieler. Ist diese absurde Situation real oder geschickt montiert?

Im message salon downtown, im ersten Stock der Perla-Mode, zeigt Marianne Halter einzelne Arbeiten, die während und nach dem Aufenthalt in Südafrika entstanden sind. Die Künstlerin forscht nach der Diskrepanz zwischen der Wirklichkeit und der eigenen Vorstellung über ein fremdes Land. Die Schweizerin fand sich auf einer Reise durch das afrikanische Land unmittelbar in einer Nebellandschaft wieder, die an die Stimmung im luzernischen Entlebuch erinnert. Die Fotografien zeigen Landschaften, die nicht mehr klar zuzuordnen sind.

Sowohl die Videoinstallation, als auch die Bilder und Objekte von Marianne Halter und Mario Marchisella scheinen auf den ersten Blick klar zu lesen zu sein. In ihrer Behauptung werden sie  jedoch zunehmend in Frage gestellt. Marianne Halter und Mario Marchisella interessieren sich nicht das exotische Souvenir, sondern suchen die vermeintliche Lesbarkeit und die Frage nach scheinbar unerschütterlichen Zuordnungen und Vorstellungen.