Wer geglaubt hat, die Malvenpracht in den Strassen oder die Heil- und Giftpflanzen an den Bahngeleisen im Kreis 5 seien die Folge einer natürlichen Rückeroberung der Natur, sieht sich getäuscht. Denn hinter der Blumenpracht an der Bahnhofstrasse, dem Hardplatz und vielen weiteren Strassen und Plätzen dieser Stadt steht ein unerkannter Gärtner.
Seit 1984 sät Maurice Maggi in der Stadt Zürich Malven in den öffentlichen Raum. Die Malven, auch Bauernrosen oder Stockrosen genannt, verschönern die Stadt immer zahlreicher. „Blumengraffiti“ nennt Maurice Maggi, gelernter Gärtner und praktizierender Koch, seine heimlichen Interventionen im Stadtraum, die bis vor Kurzem vom Gartenbauamt der Stadt Zürich bekämpft, und die Malven als Unkraut erkannt, und ausgerissen wurden.
In der Ausstellung im message salon zeigt Maurice Maggi erstmals öffentlich, welches Konzept sich hinter den Ansaaten im öffentlichen Raum verbirgt. In Skizzen, Notizen, Stadtplänen und Fotos dokumentiert Maurice Maggi seine Versuche mit selten gewordenen heimischen Pflanzen im städtischen Raum, erklärt, wo welche Pflanzen blühen und welche Wissenschaft und langjährige Beobachtungsgabe sich dahinter verbergen. Im Frühling war Maurice Maggi in Hinblick auf die Ausstellung wieder aktiv in der Stadt unterwegs und hat experimentelle, neue Pflanzenspuren gezeichnet. Bis im Sommer sollen über 30 verschiedene geschützte Pflanzen nach Farben getrennt, sowie kleine Felder Schlafmohn erblühen.
Ein Stadtplan in der Ausstellung zeigt die Blumenwege, um auf eigene Faust der Blumenspur zu folgen und dabei die Stadtlandschaft und ihre Natur neu zu sehen. Die Vernissage im message salon findet in der Vollmondnacht, zum 2. Juli statt. Maurice Maggi hofft darauf, dass die Blumen dann besonders schön blühen …..