Jims Welt

„Jims Welt“ ist eine Hommage an den Schweizer Fotografen Karlheinz Weinberger (1921–2006), der unter dem Pseudonym „Jim“ für die legendäre Homosexuellenzeitschrift „Der Kreis“ fotografierte. Bekannt und gewürdigt wurde Weinberger allerdings erst im hohen Alter durch eine Monographie, die insbesonbdere seine Bilder der Halbstarken- und Rockerszene zeigte (Karlheinz Weinberger: Photos, 1954–1995, Andreas Züst Verlag, 2000).
Der Fotograf Gerhard Hintermann betreute Karlheinz Weinberger, seinen Mentor und nahen Freund, von 2001 bis 2006. Unmittelbar nach Karlheinz Weinbergers Tod fotografiert Gerhard Hintermann Weinbergers Wohnung in Zürich Aussersihl. Im Treppenhaus hängen Rocker und muskulöse Helden auf Film- und Konzertplakaten an vergilbten Tapeten, biedere Zimmerpflanzen auf Häkeldecken stehen neben erotischen Männerfotografien.
Hintermanns Bilder erzählen auch von der Zerrissenheit und der Selbstfindung eines Künstlers jener Generation, die sich mit einem schwulenfeindlichen und repressiven Umfeld konfrontiert sah und dabei lediglich wünschte, ein offenes, normales und bürgerliches Leben zu führen. Gerhard Hintermann ergänzt seine Fotografien in der Ausstellung im message salon mit einer Installation bisher unveröffentlichter und nie gezeigten Dias von Karlheinz Weinberger.