Die Baslerin Maya Bringolf und der Münchner Marco Schuler studierten in den neunziger Jahren an der Kunstakademie in München und sind sich vor kurzem in Zürich wiederbegegnet. In ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung, der raumspezifischen Installation „Mammon und Divan“ suchen sie nach Überschneidungen und Gemeinsamkeiten in ihrer Kunst.
Maya Bringolfs Skulpturen aus gefundenen Möbeln, Emaillack, Glas, Stahl und Baumarktmaterialien verhalten sich in der Atmosphäre des message salons wie das Mobiliar eines Geisterhauses. Ein Riesenauge glotzt aus einem roten Plüschsessel, daneben wachsen zerstückelte, ausgefranste Überbleibsel behaglicher Wohnzimmergemütlichkeit kreuz und quer durch den Ausstellungsraum. Vertrautheit und bürgerliche Zufriedenheit gleiten in psychedelische Schräglage. In einer Video-Serie kämpft Marco Schuler in slapstickartigen Selbstversuchen mit Skulptur und Raum. Der Künstler rennt an gegen die Widerständigkeit seiner Schöpfungen und gegen die eigene Unzulänglichkeit.
Auf der Terrasse der Perla-Mode installiert Marco Schuler eine übergrosse, götzenähnliche Figur. Das schwarze Phantom aus Knochenleim, Leinwand und Teer, jenem Material, aus welchen die ersten tauglichen Flugobjekte hergestellt worden waren, wacht stoisch und drohend, mit ausgebreiteten Flügelarmen, dem Schatten eines militärischen Düsenjets gleich, über der Langstrasse, bei Tag und bei Nacht.
Mammon und Divan
Vernissage Freitag, 5. März, 19–23 Uhr
Ausstellung offen Mittwoch 18–23 Uhr, Freitag und Samstag 14–18 Uhr
message salon, Perla-Mode
Langstrasse 84/ Brauerstrasse 37, 8004 Zürich
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