Der Künstler Davix und message salon haben eine gemeinsame Geschichte. Seit den Anfängen ist Davix ein wiederkehrender Wegbegleiter in Esther Eppsteins Kunsträumen, er hat in allen Standorten seit 1995 Ausstellungen gezeigt hat. Für den Künstler ist message salon nicht einfach ein Ausstellungsraum, sondern Motor und Motivation zur Realisierung von Ausstellungsprojekten.
Davix, in den neunziger Jahren Video- und Netzkünstler der ersten Stunde und Drummer der international erfolgreichen Luzerner Post-Punk-Band „Stevens Nude Club“, hat sich seit ein paar Jahren fast ausschliesslich der Malerei zugewandt. Der Künstler verbringt viel Zeit in seinen Ateliers in Berlin und Luzern. Seine Malerei ist langsam, zieht sich dahin, ist ein schöpferischer Prozess.
Die Malerei ist das Thema und Davix zitiert mit Acryl auf Leinwand die abstrakt-expressive Malerei der Sechzigerjahre und Pop-Art, unter Einwirkung von Techno, Videoclips, Computerspielen und Graffiti. Abstrakte, streng geometrische Farbflächen konkurrieren mit expressiver Pinselführung, poppig grelles Neon streitet mit düster-melancholischem Dunkelgrün um Aufmerksamkeit.
Die Malerei von Davix ist intensiv und manisch. Das Auge ist gereizt, Farbräusche flirren, kleine und grössere Leinwände wirbeln orgiastisch durcheinander, grosse Leinwände markieren dominante Präsenz. Neben abstrakten Bildern zeigt der Künstler Portraits von Menschen, die in seinem Leben eine wichtige Rolle spielen, so wie Thomas Hösli, der viel zu früh verstorbene, legendäre Songwriter, Entertainer und Sänger von „Stevens Nude Club“.
Der Ursprung seiner künstlerischen Laufbahn ist verwurzelt im Punk und im Underground, als Künstler seiner Zeit, bleibt ein Misstrauen gegenüber Vereinnahmung und Ausverkauf. Der Titel der Show „message salon forever“ ist eine Ode an den message salon und ein kulturpolitisches Statement über die Bedeutung freier, experimenteller Räume für die Karriere eines Künstlers.
Zur Eröffnung der Ausstellung hat Davix die befreundete Musikerin und Komponistin Trixa Arnold mit ihrer Performance „Jede Schallplatte ist eine gute Schallplatte“ eingeladen. Trixa Arnold nimmt sich der musikalischen Schrotthaufen auf Vinyl an: In ausgedienten und verschmähten Plattensammlungen lassen sich wahre Perlen finden! Mit umgebauten Plattenspielern und mechanischen Effekten manipuliert die Musikerin die Schallplatten, verfremdet Bekanntes und entdeckt dabei ungeahntes. Es entstehen unterhaltsame, wilde Kompositionen aus witzigen und geistreichen Arrangements.
Es erscheint eine Künstlerpublikation zur Ausstellung:
Herausgeber: Davix & Edition Fink, Text: Bea Stierli, Gestaltung: Hi–Megi Zumstein & Claudio Barandun
© 2012: Davix &Edition Fink, Auflage: 250 Ex.