• Karin Müller "Inkognito", 2009, s/w inkjet-print, Poster 84 x 119cm

    Karin Müller "Inkognito", 2009, s/w inkjet-print, Poster 84 x 119cm 

  • Karin Müller "Sonnenkrieger" 2008/09, Video still

    Karin Müller "Sonnenkrieger" 2008/09, Video still  

Remote Controlled

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Vernissage Samstag, 28. November, 19–23 Uhr, mit einer musikalischen Interaktion von Franziska Koch und Roland Saum in Karin Müllers Installation "Remote Controlled"

Mittwoch 18–23 Uhr, Freitag und Samstag 14–18 Uhr

message salon, Perla-Mode
Langstrasse 84/ Brauerstrasse 37, 8004 Zürich

„Remote Controlled“ ist der Titel der Ausstellung und auch der neuen, zweiteiligen Videoarbeit von Karin Müller. Die Künstlerin verwendet in ihren Video-Montagen Sequenzen aus Kriegs-, Action- und Science-Fiction-Filmen. Der Krieg, beziehungsweise der Krieg im Spielfilm, dessen Ikonografien und Metaphern werden aufgespürt und überhöht.
Die Video-Collagen „Sonnenkrieger“ und „Gong“ treiben ein Spiel mit dem Paradox von Kitsch und Grausamkeit und demontieren Heldentum und Machismo. Die Sonne ist Symbol des Lebens. Wenn abends die Sonne untergeht, verschwindet mit ihr jeweils auch ein Stück Leben. In Filmen wird der Sonnenuntergang oftmals als ein Stilmittel verwendet, um den nahenden Tod und das Ende zu symbolisieren. Der Sonnenuntergang ist auch ein Inbegriff von Kitsch – einem einfachen, zugänglichen Weg, Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Kitsch steht jedoch ebenso für Konfliktlosigkeit, Verlogenheit und Wirklichkeitsflucht.

Eine weitere Installation, im Perla-Mode Keller, zeigt sechs verschiedenen Loop-Arbeiten auf Monitoren. Die Installation behandelt im weitesten Sinne den Befehl im Krieg als Teil eines absurden und brutalen Spiels. Immer und immer wieder ertönen aus einem Monitor die Sätze „we have orders!“ „orders? whose orders?“. Ein Mann hämmert aus Verzweiflung an die Wand seiner Zelle. Die Repetition der Stimme und das Hämmern vermischen sich zu einer bedrohlichen Geräuschkulisse, es entsteht ein Gefühl der Aussichtslosigkeit.
Im ersten Stock der Perla-Mode, im message salon, präsentiert Karin Müller eine Auswahl Posters mit schwarzweissen Fotografien.  Die Bilder verbreiten die Atmosphäre eigentümlicher Melancholie und Verlorenheit, die in Lächerlichkeit zu kippen droht. In Karin Müllers Fotografie sucht das Ungeschönte, das normale Dasein nach Bedeutung und Dringlichkeit.

Karin Müller hat die Künstlerin und Musikerin Franziska Koch und den Musiker Roland Saum eingeladen, während der Vernissage in ihrer Installation „Remote Controlled“ zu spielen. Die Performance wird auf die räumlichen und inhaltlichen Vorgaben von Karin Müllers Arbeit reagieren, und setzt die Technik der Fragmentierung und Collage musikalisch um.