Sflup – die eigenartig undefinierbaren, verschlungenen Dinger aus fremdartigen Kunststoff mit pelziger Oberfläche, geben Rätsel auf. Sflup reizt die Betrachter. Die organische Form und ihre weiche Ausstrahlung locken mit dem Versprechen einer angenehmen Berührung. Das Gebilde erinnert an ein Getier, eine primitive Lebensform, aber auch an eine fleischliche Zellteilung oder Verschmelzung. Die Künstlichkeit des Materials und das Organische der verformten Oberfläche verbinden sich scheinbar widerspruchslos zu einem wesensartigen Ganzen.
Die Skulpturen sind Teil einer fortlaufenden Reihe von Experimenten des Zürcher Künstler Marco Ganz mit Kunststoffmaterialien, die in abstrakten und weichen, organischen Formen ihre Vollendung suchen. Marco Ganz hat im Atelier und in Zusammenarbeit mit spezialisierten Industriebetrieben eine neue Herstellungstechnik entwickelt. Der Künstler formt den neuartigen, weichen Schaumstoff von Hand. Die entstandene Form wird sodann sekundenschnell mittels Betastrahlen gehärtet. Die Bewegung des Materials erstarrt.
Im message salon zeigt Marco Ganz neben Sflup eine Auswahl Skulpturen aus der Werkgruppe „Supernumerary Sculptures“. Die „überzähligen Skulpturen“ sind zufällige, im Moment entstandene, möglicherweise vorerst als Ausschuss deklarierte Wandobjekte aus Kunststoff. Die Skulpturen befreien das Material vom Diktat der Zweckmässigkeit. „Sflup“ und „Supernumary Sculptures“ stellen die Frage nach dem Wesen im Stoff, nach dem Lebendigen in der Künstlichkeit und nicht zuletzt nach der Freiheit der Kunst, sich der Wissenschaft zu bedienen und sie frei zu interpretierten.