Eva Vuillemin zeigt im message salon ihre erste Einzelausstellung. Die junge Künstlerin inszeniert sich in Fotografien und Videoarbeiten, Ausgangspunkt sind dabei persönliche Erlebnisse, Gefühlszustände und Beziehungen.
In der Videoserie „Me & My Mother“ zeigt sich die Künstlerin mit ihrer Mutter. Mutter und Tochter sitzen sich gegenüber. Sie bespucken sich (Spit, 2012) oder füttern sich (Spaghetti, 2012). Mutter und Tochter zeigen Nähe und Vertrautheit, doch bald kippt die Situation in ein ernstes Spiel über Macht, Konkurrenz und klammernde, gewalttätige Liebe. Die Situation entfaltet dabei in ihrer agressiven Unausweichlichkeit eine zusehends komische Komponente.
Die Fotoserie „Olimpia“, die speziell für die Ausstellung im message salon enstanden ist, zeigt Silhouetten junger Frauen am Fenster stehend und dabei in eine melancholische Berliner Plattenbaulandschaft hinausblickend. Eva Vuillemins analoge Fotografie entsteht im Labor, mittels Schablonen und Belichtung wird die Fotografie geformt und manipuliert. Das Sujet der heimlichen Beobachterin, die geschützt aus dem intimen Raum heraus nach aussen blickt, zieht Parallelen zum menschlichen Körper, als die Wohnung der Seele und des Geistes. Das Betrachten des Innen und Aussen, die aufreizende Andeutung intimer Wünsche und Sehnsüchte, wird zu einem voyeuristischer Blick auf etwas sehr Privates.
Eva Vuillemin studiert zur Zeit Kunst an der Universität der Künste in Berlin. Letztes Jahr, im August 2011, zeigte Eva Vuillemin im message salon in der Ausstellung „Cyanotypes“ eine gemeinsame Fotoarbeit mit ihrer Mutter, der Künstlerin und Fotografin Ruth Erdt.