Jean-Claude Freymond-Guth zeigt seine zweite, eigens für den message salon geschaffene Einzelausstellung.
Fotos, Möbel und Dokumente von unbekannten Personen, die bei Hausräumungen durch Brockenhäuser und Trödler nach dem Tod der Bewohner zurückbleiben, sind für den Künstler der Ausgangspunkt einer Erforschung von Lebensspuren, die zu verschwinden drohen. Die bruchstückhaft in Abfallholz eingravierten Zeichnungen wollen diese individuellen Spuren mit der Einkerbung vor der Auslöschung bewahren, darüber gelegte Texte aus bekannten Popsongs und Chansons verbinden die einzelnen Schicksale mit einer kollektiven emotionalen Erinnerung.
Der Künstler hat die Wohnhäuser der ehemaligen Bewohner, denen er in seinen Zeichnungen nachspürt, aufgesucht und Grundrisspläne der Wohnungen erstellt. Zusammen mit den Zeichnungen ergeben sich Anhaltspunkte, über jene unbekannten Leben zu fantasieren und über die eigene Vergänglichkeit, die Existenz und was davon bleiben könnte, nachzudenken.