• Roy Menachem Markovich «And we worked ...» Videostill, 2012

    Roy Menachem Markovich «And we worked ...» Videostill, 2012 

  • Roy Menachem Markovich «And we worked ...» Installation, 2013

    Roy Menachem Markovich «And we worked ...» Installation, 2013 

  • Roy Menachem Markovich «And we worked ...» Installation, 2013

    Roy Menachem Markovich «And we worked ...» Installation, 2013 

«And we worked … »

«And we worked ... »
Video Trilogy, 10 Min, 2011/12, Videoinstallation, 2013

Preisträger Förderpreis Kunst13
Kunstmesse Kunst 13, Zürich Örlikon

Die Holocaust-Überlebende Elisaveta, Roys Grossmutter, versucht vor einer Kamera die Geschichte ihrer Jugend im kleinen slowakischen Dorf bis zu den schrecklichen Ereignissen im Konzentrationslager zu erzählen.
Im ersten Teil der Trilogie «And we worked …» besuchen Familienmitglieder Elisaveta, um sie vor der Kamera zu befragen. Darauf erscheinen Mitarbeiter der Gedenkstätte Yad Vashem zu einem professionellen Videointerview und im letzten Teil sind zwei junge israelische Soldaten beauftragt worden, Elisaveta eine Helden-Medaille zu überreichen.
In der Begegnung mit der Augenzeugin Elisaveta verstricken sich die Protagonisten in Markovichs Beobachtungen zunehmend in absurde Situationen. Mitten im Videointerview klingelt der Pizzakurier, die Profis der Gedenkstätte Yad Vaschem verhandeln untereinander Spesenvergütungen und die jungen Soldaten reden über sich selber.

Die Lebensgeschichte der alten Frau bleibt schliesslich ungehört. Zum Ende des Videos erscheint Elisaveta als wahrhaftige und standhafte Heldin, während um sie herum ein neurotisches, überfordertes und mit sich selber beschäftigtes Tohuwabohu herrscht.

«And we worked …» verhandelt menschliches Verhalten angesichts eines Themas, das eigentlich nicht verarbeitet werden kann. Der Alltag fordert alle gleichermassen, das Leben geht weiter, und doch ist und bleibt der Holocaust ein monströses Trauma, das die israelische Gesellschaft, die jüdische und die Weltgemeinschaft konstant herausfordert und nach einer adäquaten Erinnerung in die Zukunft verlangt. «And we worked …» ist trotz allem und vor allem ein humorvolles Video, das schonungslos menschliche Unzulänglichkeit zeigt, an universellen Tabus rüttelt, aufwühlt und bewegt.

Die Installation «And we worked …», in der Förderkoje der Kunstmesse Kunst13, wurde von der externen Jury mit dem Förderpreis ausgezeichnet.

Roy Menachem Markovich, geb. 1979 in Tel Aviv, lebt und arbeitet in Tel Aviv, Israel.