• Polyphonie Zürich "improvisierte Musik in einem kybernetischen System - Live-Electronics mit analogen Steuerspannungen". Anlässlich der legendären Ausstellung "Saus & Braus" kuratiert von Bice Curiger, Strauhof Zürich, 1980 (vorne Stephan Wittwer, links Ernst Thoma, Bild: Andreas Züst)

    Polyphonie Zürich "improvisierte Musik in einem kybernetischen System - Live-Electronics mit analogen Steuerspannungen". Anlässlich der legendären Ausstellung "Saus & Braus" kuratiert von Bice Curiger, Strauhof Zürich, 1980 (vorne Stephan Wittwer, links Ernst Thoma, Bild: Andreas Züst) 

  • Flyer message salon, Grafik: Benjamin Sommerhalder

    Flyer message salon, Grafik: Benjamin Sommerhalder 

Mehrere kurze Konzerte

Stephan Wittwer spielt Computer

Vernissage: Mittwoch 9. November, 16 – 22 Uhr
Tagsüber wird vorbereitet und geübt.
Abends gibt es zwei Konzerte, jeweils pünktlich um 19 und 21 Uhr.

Freitag und Samstag, 16 – 22 Uhr

Stephan Wittwer zieht für ein paar Tage in die Perla-Mode an der Langstrasse. Die Proben und Vorbereitungen sind öffentlich und abends finden anschliessend jeweils zwei Konzerte statt.

Stephan Wittwer rüttelte in den späten Siebzigerjahren als ein Vertreter einer neuen Avantgarde und der zweiten Generation europäischer Improvisatoren (laut Felix Klopothek, 2011, die Lost Generation) die Musikszene zwischen Experimental, Jazz und Metal auf. Auf einer alten Fender Telecaster spielte er geräuschhafte Musik und war damit vermutlich der erste Gitarrist, der „Electric Solid Body Guitar“ in diesem Kontext einsetzte. Stephan Wittwer spielte zahlreiche Konzerte in der internationalen Experimental- und Freejazz-Szene, mit grossen Musikern und Komponisten wie Paul Lovens oder Radu Malfatti.

Nach dem Solostück „Musik ohne Bilder“, mit Marshall-Anlage, Quad-System und Laptop (Bologna, New York, St. Petersburg, Berlin, Landesbibliothek Schweiz), und einem anschliessenden Konzert im April 2004 in Köln mit Michael Wertmüller und Marino Pliakas, hat der Gitarrist Stephan Wittwer („…vielleicht der letzte lebende Metal-Gitarrist …“, Felix Klopotek, SPEX. „Ein Fundamentalist des elektronisch manipulierten Saitenmaterials …“, Peter Rüedi) seine Gitarre weggelegt und sie seither nie mehr gespielt.

Stephan Wittwers Interesse gilt seit bald sieben Jahren dem Programmieren des Computers. Die Auftritte von Stephan Wittwer haben Seltenheitswert. Zu seinem Projekt „Mehrere kurze Konzerte“ im message salon sagt der Musiker: „In den letzten Wochen habe ich mich vorwiegend mit ‚graphical user interfaces‘ herumgeschlagen, gar nicht mit Audio direkt. Ich glaube, dass ich zwei, drei brauchbare Alternativen oder Erweiterungen zu den von SuperCollider oder Frameworks angebotenen „Widgets“ entwickelt habe. Diese Arbeit braucht viel Zeit – ich erlerne das Programmieren autodidaktisch – und das führt zum Problem, dass wenn ich endlich die grafisch-taktilen Objekte mit akustischen, musikalischen, verknüpfe, also virtuelle Instrumente herstelle, die zum Spiel geeignet sein sollten, ich diese ja noch gar nicht spielen kann. Oder sie funktionieren nicht. Ich werde wohl mit Scripts, Programmtext, arbeiten.“