Der Künstler Davix und der Ausstellungsraum message salon haben eine gemeinsame Geschichte. Seit den Anfängen von message salon vor 16 Jahren ist Davix ein wiederkehrender Wegbegleiter, der in allen Standorten eine oder mehrere Ausstellungen gezeigt hat. Der message salon ist dabei für den Künstler nicht einfach ein Ausstellungsraum, sondern Motor und Motivation zur Umsetzung von Ausstellungsprojekten.
Davix, Video- und Netzkünstler der ersten Stunde (es waren die neunziger Jahre) und Drummer der international erfolgreichen Schweizer Post-Punk-Band „Stevens Nude Club“, hat sich seit einigen Jahren wieder fast ausschliesslich der Malerei zugewandt. Malerei ist langsam, zieht sich dahin, ist ein schöpferischer Prozess. Die Stunden verbringt der Künstler mit sich und der Leinwand alleine im Atelier. Hunderte Bilder sind in den letzten Jahren in den Ateliers in Berlin und Luzern enstanden.
Bei Davix ist die Malerei Thema und Referenz und zitiert die abstrakt-expressive Malerei der Sechzigerjahre, die Ästhetik von Pop-Art, aber auch die Einwirkung von Techno, Videoclips, Computerspielen und Graffiti.
Davix zeigt in seiner aktuellen Ausstellung neue Bilder. Abstrakte, streng geometrische Farbflächen konkurieren mit expressiver Pinselführung, poppig grelles Neon streitet mit düster-melancholischem Dunkelgrün um Aufmerksamkeit.
Die Malerei von Davix ist intensiv und manisch. Das Auge ist gereitzt, die Farbräusche flirren, kleine und grössere Leinwände wirbeln orgiastisch durcheinander, die grossen Leinwände markieren dominante Präsenz. Neben abstrakten Bildern zeigt Davix neu enstandene Portraits von Menschen, die im Leben des Künstlers eine Rolle spielen, wie zum Beispiel Hösli, der viel zu früh verstorbene einstige Sänger von „Stevens Nude Club“ und eines der grössten Songwriter- und Entertainertalente der Schweiz.
Der Titel der Show „message salon forever“ ist eine Referenz und Ode an den message salon als ein Ort der Kollaboration und der Künstlerfreundschaft. Der message salon ist eine Plattform aber auch ein Gefäss.
Davix sieht sich als ein Künstler, der nicht losgelöst aus seiner Zeit und seinem sozialen und kulturellen Kontext funktioniert. Der Ursprung seiner künstlerischen Laufbahn ist verwurzelt im Punk und im Underground, es bleibt ein Rest generellem Misstrauens gegenüber Vereinnahmung und Ausverkauf. Der Rückblick des Künstlers sucht nicht nach Nostalgie, sondern ist der Versuch einer Übersicht ohne Distanz und ein Bekenntnis zur Herkunft, sowie ein kulturpolitisches Statement über die Bedeutung solcher Räume für die Karriere eines Künstlers.
Zur Eröffnung der Ausstellung hat Davix die Musikerin und Komponistin Trixa Arnold eingeladen, ihre Soloperformance „Jede Schallplatte ist eine gute Schallplatte“ zu präsentieren. Trix Arnold nimmt sich der musikalischen Schrotthaufen an: In den ausgedienten Plattensammlungen lassen sich wahre Perlen finden! Mit alten, von Hand umgebauten Plattenspielern und mechanischen Effekten manipuliert die Musikerin die Schallplatten, verfremdet Bekanntes und entdeckt dabei Ungeahntes. Es entstehen spannende und unterhaltsame Kompositionen aus witzigen und geistreichen Arrangements.