Khosro asked: „what kind of art are they persuing in your city?“
Farhad answered: „they sell their life to gain sadness!“
Nezami Ganjavi
Die Filmschaffenden Afsar Sonia Shafie (geb. 1968 in Teheran/ Iran) und Martin Frei (geb. 1966 in Winterthur) sind vor ein paar Tagen aus Teheran zurückgekehrt und zeigen nun im message salon neue, aktuelle Bilder und Videos aus dem Iran. Die Fotografien zeigen ein Land und seine Bewohnerinnen und Bewohner jenseits der bekannten Fernsehbilder aus den Nachrichten. Seit vier Jahren lebt Afsar Sonia Shafie in der Schweiz. Der Blick auf ihr Heimatland ist somit nicht nur ein Blick von Innen. Afsar Sonia Shafie hat gemeinsam mit ihrem Ehemann Martin Frei, der nach längerem NYC-Aufenthalt nun wieder in der Schweiz lebt, Bilder mitgebracht, die vielfach lustige, absurde Momente zeigen. Eine liebevolle distanzierte und gleichzeitig nahe Ansicht der iranischen Gegenwart.
Ein Familenpicknick im Park und andere Freizeitvergnügungen zeigt die Fotoserie „Ruz-e-roschan/bright day“. Glimpflich abgelaufen ist die Entstehung der Fotoarbeit „Djasous bazy/spygames“, die harmlose Landschaftsbilder zeigt. Während dem Fotografieren wurden Afsar Sonia Shafie und Martin Frei als vermeintliche Spione verhaftet , da sie militärische Geheimnisse fotografiert haben sollen.
Das Video „Sad-O Dah Sanieh Az Traffic/110 secunds of traffic“ entstand im Auftrag der Verkehrspolizei Teheran. Das Video erzählt von afghanischen Flüchtlingen im Kampf gegen die Abgase von 2 Millionen Autos in Teheran.
Der Ausstellung den Titel gibt das Video „Sodagary/Trade“. Dieses 2003 entstandene Video dokumentiert eine Kunstperformance im Bazar Teherans. Eine Frau (Afsar Sonia Shafie) trägt einen üblichen, schwarzen Tschador, jedoch beschrieben mit einem Vers aus einem berühmten persischen Gedicht von Nezami. Die Passanten reagieren stark auf diesen ungewohnten, provokativen Ausdruck weiblicher Individualität.