Roy Menachem Markovich war vor einem Jahr im message salon mit der Ausstellung «We Shall Overdraft» mit Videos und einer Übersichtsschau seines Schaffens zu Gast. In der aktuellen, kleinen Ausstellung zeigt der israelische Künstler, dessen Videos stets von tragisch-komischem, bittersüssem Humor und liebevollem Sarkasmus unterlegt sind, die dreiteilige Videoinstallation «Terrible Vacation», die sich dem Phänomen der «Nigerian Sting», den gefälschten Briefen, die von befreundeten, jedoch gehackten Adressen verschickt werden, annimmt. Verzweifelte Freunde bitten uns in einer Email um dringende, finanzielle Hilfe, nachdem sie während ihres Ferienaufenthalts in Spanien oder Griechenland Opfer eines schrecklichen Überfalls geworden sind!
Die gefälschten Briefe werden zur Vorlage der Geschichten im Video. Einige der Darsteller waren selber Opfer, deren Emailadressen gehackt worden waren. In «Terrible Vacation» spielen sie ihre «eigene» Geschichte nach, ganz so wie es das Script, beschrieben im gefälschten Brief, verlangt.
In der Installation «Terrible Vacation» wird der message salon zum Internetcafe, dessen Flachbildmonitore einen aus einer «unbekannten» Quelle stammenden, dramatisch ins Bild gesetzten filmischen «Hilfeschrei» verbreiten, mit der Absicht, unser Geld zu stehlen!
Am Donnerstag, 10. Oktober, zeigt Roy Menachem Markovich eine fünfzigminütige Compilation mit verschiedenen Videos von befreundeten Künstlern aus Tel Aviv. «We Hate Our Village» verspricht einen intensiven, kritischen und ungewohnten Blick von Kunstschaffenden auf ihre Stadt und ihr Land, das in einem explosiven Dauerzustand und im Spannungfeld von Geschichte und Zukunft, Normalität und Ausnahmezustand, Krieg und Frieden steht.
Diese Ausstellung wird unterstützt von videocompany.ch