Irene Düring bestickt Bilder, eigene und gefundene, oder die Sticknadel sticht in den Verputz einer Wand. Das vermeintlich liebliche, feminine Kunsthandwerk des Stickens erhält einen subtilen Geschmack von Aggression und Verletzung. Stoffe und Fäden wollen berührt und gespürt werden. Strumpfhosen ragen fordernd wie überlange Beine zur Decke hinauf.
Das Handwerk und die Hand, die etwas erschafft, erhält in Irene Dürings Arbeit eine zusätzliche Ebene. In einem Teil der Ausstellung sucht die Künstlerin nach Händen. Die Auswahl von Zeichnungen und Fotos gibt einen Fokus auf eine sehr persönliche Motivation, die Irene Düring in ihren Händen hält, eine Beschäftigung über ihre Beziehung zu ihrer Handprothese, die seit Kindheit ein Werkzeug und Teil des Körpers ist.
Die Materialität von Textilien und das Handwerk, die Verarbeitung von Stoffen und Fäden, haben Irene Düring seit ihrem Studium 1994-2000 an der Akademie der bildenden Künste in Wien fasziniert. Zurück in Zürich, hat Irene Düring in Gruppenausstellungen in der Schweiz und im Ausland ihre Arbeiten gezeigt und ermöglicht nun in ihrer ersten Einzelausstellung in Zürich einen Überblick über ihr Schaffen.