Felipe Mujica (Chile/NYC) ist im message salon seit 2005, unter anderem im Zusammenhang mit dem Künstlerkollektiv “Galeria Chilena”, wiederholt in Erscheinung getreten.
Die aktuelle Rauminstallation von Felipe Mujica im message salon downtown ist der Auftakt zu einer Reihe von Ausstellungen in Europa in Kollaboration mit mehrheitlich lateinamerikanischen Künstlern und internationalen Kuratoren, mit denen der Künstler in der Vergangenheit zusammengearbeitet hat.
Farbige Tapeten hängen lose an den Wänden des message salon downtown. Der Raum wird durch die Farbstreifen neu definiert, das Kunstpublikum erscheint an der Saisoneröffnung als Protagonist vor dem Hintergrund einer farbigen, konzeptuellen Dekoration. Dieselben Papierstreifen werden von Felipe Mujica eine Woche später in London erneut verwendet, wiederum als Umgebung und Hintergrund, jedoch zu einer Gruppenausstellung mit weiteren vier Künstlern (in Kollaboration mit Pablo Leon de la Barra, ex-Civic Room, London), die im von Felipe Mujica gestalteten Raum zu einer einzigen Installation verschmelzen soll. In beiden Szenarien, sowohl in Zürich wie auch in London, wird Felipe Mujicas Werk erst durch das anwesende Publikum, bzw. durch die installierte Kunst der anderen Künstler vollendet.
Der Titel der Ausstellung im message salon downtown “Kidnapping a Sculpture” bezieht sich auf eine Aktion des amerikanischen Künstlers Vassilakis Takis, der am 3. Januar 1969 ins New Yorker Museum of Modern Art hineinmarschierte, seine eigene kinetische Skulptur “Tele-Sculpture” (1960) demontierte und mit ihr in der Hand durch den MOMA-Garten das Gebäude verliess. Dieser Akt war ein Protest gegen die Machtstrukturen im Kunstbetrieb. Zu jener Zeit hinterfragten viele Künstler die Sammlungspolitik des Museums sowie die versteckten Allianzen zwischen dem Museum und privaten Firmen, die den Vietnamkrieg unterstützten.
Exhibition supported by DIRAC, Ministry of Foreign Affairs, Chile.