Bernhard Schmid (geb. 1962 in Sempach) verwandelt den message salon in einen Modekaufladen der besonderen Sorte. Der Begriff “Fast Fashion” sagt darüber bereits etwas aus. So meint der temporäre Modeunternehmer Schmid in einem Interview in der Frauenzeitschrift Annabelle zu seinem Start-up Unternehmen McChanel:
Während einer Woche zelebriere ich in einer Galerie die Kurzatmigkeit des Modezirkus. Dabei geht es zu und her wie in einem Fast-Food-Lokal, nur dass es am Schluss eben etwas anzuziehen gibt.
Was heisst das konkret? Wenn man die Produktions- und Konsumstrukturen eines Fast-Fooders auf Haute Couture anwendet, ist das wie ein riesen Unfall auf der Kreuzung zwischen Massenware und Massanfertigung: es entstehen zwitterhafte Mode-Skulpturen aus Anspruch und Verfügbarkeit, aus Tragbarkeit und Exzentrik.
Wie sieht so ein Fast Fashion Kleid aus? Mit der Vorgabe einer Produktionsgeschwindigkeit von fünf Minuten wird Mass genommen, Stoff ausgesucht und von Profinäherinnen produziert. Es entstehen Kleider, die sich schon mal durch zusammengeschnurpfte Teile oder total willkürliche Applikationen hervortun.
Wer soll das tragen? Alle, die sich nicht davor scheuen, ihre eigenen Ansprüche durch die schiere Verfügbarkeit ad absurdum zu führen.
Was kostet der Spass? Da halten wir es eher wieder mit dem Fast-Food.